Neuordnung der geplanten Nachbarschaftsräume notwendig

^{Von Stephan Frisch (Juli 2023)}

Seit gut zwei Jahren beschäftigt sich der Kirchenvorstand nun mit dem von der Landeskirche angestoßenen Reformprozess ekhn2030 und dessen Auswirkungen auf unsere Auferstehungsgemeinde. In einem ersten Schritt wurden die Kirchengemeinden angehalten, sich in Nachbarschaftsräumen (NBR) zusammenzuschließen. Unter Berücksichtigung der geforderten Mindestanzahl an Gemeindegliedern für einen solchen NBR hatten wir uns mit der Thomasgemeinde in Hofheim-Marxheim und der Kirchengemeinde Diedenbergen auf eine Zusammenarbeit verständigt. Nun hat allerdings die Landessynode die o.g. Voraussetzungen geändert.

Als Bemessungsgrundlage gilt jetzt eine Anzahl von 1.800 Gemeindegliedern pro Vollzeitstelle. In einem NBR sollen mindestens vier Vollzeitkräfte, davon drei Pfarrpersonen plus Gemeindepädagog:innen und/oder Kirchenmusiker:innen, beschäftigt werden. Dies entspricht also einer Anzahl von wenigstens 7.200 Gemeindegliedern pro NBR, eine Zahl, die unsere angedachte Kooperation nicht erreichen würde. Vor dem gleichen Problem steht auch der geplante Zusammenschluss der übrigen Hofheimer Gemeinden, die sich mit der Emmausgemeinde Bremthal zu einem NBR zusammenschließen wollten. Daraufhin haben Präses Dr. Oberklus und Dekan Dr. Fedler-Raupp Vertreter aller Gemeinden dieser beiden geplanten NBR eingeladen, um über die neue Sachlage zu informieren und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Bei dieser Veranstaltung, auf der die Auferstehungsgemeinde durch die Kirchenvorstände Charlotte Weißenberger und Stephan Frisch vertreten wurde, ist viel Unmut über das Verfahren geäußert worden. Auch der Krifteler Kirchenvorstand war wenig erbaut, dass viele der zuvor angestellten Überlegungen plötzlich hinfällig sind. Der Vorschlag, trotz der geänderten Rahmenbedingungen mit den geplanten – kleinen – Zusammenschlüssen zu beginnen und die NBR zu einem späteren Zeitpunkt zu erweitern, nachdem erste Erfahrungen mit dem Konstrukt „Nachbarschaftsraum“ gemacht worden sind, wurde mit dem Hinweis abgelehnt, dass die Landeskirche dies nicht akzeptieren würde.

Es wurde dann der Vorschlag unterbreitet, dass sich die beiden o.g. NBR zu einem zusammenschließen, der dann insgesamt sieben Kirchengemeinden umfassen würde: Hofheim-Kernstadt, Marxheim, Diedenbergen, Langenhain, Lorsbach, Bremthal und Kriftel. Dieser NBR hätte dann ca. 12.000 Gemeindeglieder, womit die geforderte Anzahl deutlich übertroffen würde. Andere Lösungswege wurden auf der Versammlung verworfen. So wollte die Bremthaler Gemeinde keine Kooperation mit den Kelkheimer Gemeinden eingehen, ebensowenig wie wir Krifteler uns der „Mainschiene“ (Hattersheim, Okriftel, Eddersheim, Flörsheim und Weilbach) anschließen wollten.

So beginnen wir, uns mit dem Gedanken an diese doch recht große „Kirchengemeinden-WG“ zu befassen und anzufreunden. Es wurde uns seitens der Dekanatsleitung versichert, dass auch in Zukunft jeder der einzelnen Gemeinden eine Pfarrerin bzw. ein Pfarrer zugeordnet bleiben. Auch die durch den Weggang von Pfarrerin Schneider vakante Pfarrstelle bleibt erhalten und wird in vollem Umfang neu ausgeschrieben.

Der nächste Schritt ist jetzt – nach den Sommerferien – das „Kennenlernen“ der Kirchengemeinden, mit denen wir bisher noch nicht in so engem Austausch waren, wie dies mit der Thomasgemeinde und der Kirchengemeinde aus Diedenbergen der Fall war. Außerdem ist für das zweite Halbjahr 2023 ein Treffen aller beteiligten Gemeinden mit Präses Dr. Volkmar Oberklus, Dekan Dr. Martin Fedler-Raupp, der Dekanatskantorin Katharina Bereiter und Birke Schmidt, der Leiterin der Ehrenamtsakademie vorgesehen, auf dem aktuelle Fragen zum Thema NBR diskutiert werden sollen.

Das Thema wird unsere Auferstehungsgemeinde – und insbesondere den Kirchenvorstand – noch lange beschäftigen. Aber wir sind fest entschlossen, den Prozess zuversichtlich und hoffnungsfroh anzugehen und aktiv mitzugestalten, auch wenn wir für den Anfang eine „kleinere Lösung“ bevorzugt hätten.

_{Aus dem Auferstehungs-Mosaik 2/2023}