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Die Auferstehungskirche

Im Jahr 1950 fanden die evangelischen Gottesdienste in Kriftel noch in der alten Schule (heute: Haus der Vereine) statt. Dies war mit ständigem Umräumen des Schulmobiliars verbunden, auch der Platz war nicht ausreichend. So setzte sich der Evangelische Verein gegen die Meinung der Hofheimer "Muttergemeinde" für den Bau einer eigenen Kirche ein. Nachdem Kriftel 1951 durch Beschluss der Kirchenleitung zu einer selbständigen Kirchengemeinde wurde begann der Ankauf von Grundstücken für den Kirchenbau.

1952 folgte dann die Grundsteinlegung in Anwesenheit von Dekan Nixdorff aus Diedenbergen. Die beigelegte Urkunde endet mit den Worten:

"Zur Ehre Gottes und zum Heil deiner Gemeinde wird dieses Gotteshaus gebaut als eine Stätte, an der Gottes Heiliges Wort den Menschen verkündigt werden soll. Unter Gottes Schutz und Gnade stellen wir diesen Bau, dessen Kosten auf DM 67.000,-- veranschlagt sind. Möge dieses Gotteshaus in einer Zeit schwerster politischer Spannungen zwischen den beiden Weltmächten Amerika und Rußland in Frieden vollendet werden! Auf geweihtem Boden, dem ehemaligen Friedhof der Gemeinde Kriftel, wird es gebaut. Dem Herrn der Kirche wird es geweiht. Ihm sei Ehre und Preis! Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit!"

Am Pfingstsonntag 1953, dem 24. Juli, wurde die "Gustav-Adolf-Kirche" unter großer Anteilnahme der Krifteler Bürgerinnen und Bürger in Anwesenheit von Propst zur Nieden, Dekan Nixdorff und dem Für Kriftel zustänigen Hofheimer Pfarrer Deinet eingeweiht. In einer feierlichen Prozession wurde ein symbolischer Schlüssel zur Kirche getragen und der Gemeinde übergeben.

Im Jahr 1962 bekam die Kirche dann auch eine Orgel: Eine Bosch-Orgel mit elf Registern, die das bis dahin verwendete Harmonium ersetzte. (Sehen Sie hier ein Videoportrait der Orgel von der Dekanatskantorin Katharina Bereiter.)

Im Jahr 1970 wird die Kirche umfassend renoviert und erhält bei der Wiedereröffnung den Namen "Auferstehungskirche". Pfarrer Klaus Hoffmann schrieb dazu in den Krifteler Nachrichten undder Hofheimer Zeitung vom 26.09.1970:

"Der bisherige Name 'Gustav-Adolf-Kirche', ursprünglich Name vieler evangelischer Diasporakirchen im katholischen Gebiet [...] So will man den Namen des ehemaligen Schwedenkönigs und Reitergenerals auf evangelischer Seite im 30jährigen Krieg durch einen besseren Namen austauschen. [...] In seiner Sitzung vom 18. September 1970 hat nun der Evangelische Kirchenvorstand beschlossen, daß die Kirche in Zukunft den Namen Auferstehungskirche tragen soll. [...] Mit dem Namen 'Auferstehungskirche' soll der Sieg des Lebens über den Tod verkündet werden, wie er in der frohen Botschaft des Osterevangeliums überliefert ist."

Am Ende des Jahres 1970 wird dann auch der Glockenträger errichtet. Die drei Glocken mit der Tonfolge d - e - g werden am 14. Februar 1971 geweiht. Im Jahr 1978 wurde die Auferstehungskirche erneut renoviert und erhielt in dem Zuge neue, künstlerisch gestaltete Kirchenfenster und ein Altarbild, das Auferstehungsmosaik. 1981 bekam die Kirche eine Fußbodenheizung und einen neuen Fußboden aus Fliesen. Im Zuge einer weiteren Renovierung 1981/82 wurden die Außenwände isoliert, die Kirche bekam neue Stühle und die Trennwand zum Vorraum wurde erneuert. 1992 wurde in Eigenleistung der Jugendkeller unter der Kirche eingerichtet. 

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