Verabschiedung des Küsters Dr. Udo Heep
In einem feierlichen Gottesdienst wurde am 30. Juli der langjährige Küster der Auferstehungsgemeinde, Dr. Udo Heep, verabschiedet und ihm für seine treuen Dienste gedankt (siehe auch das Interview mit Dr. Heep unten). In diesem Gottesdienst wurde auch den Konfirmationen von Roswitha Kosiol und Adolf Faller vor siebzig Jahren (Gnadenkonfirmation) gedacht.
Im Anschluss an den Gottesdienst gab es noch einen kleinen Empfang im Gemeindehaus.
"Die Feier der Gemeinschaft ist mir wichtig"
Interview mit dem scheidenden Küster Dr. Udo Heep
Lieber Herr Dr. Heep, Sie gehen Ende Juli mit 81 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand als Küster unserer Auferstehungsgemeinde. Sie versehen den Dienst rund um die Gottesdienste und die Kirche. Wie kamen Sie zu diesem Amt und was war Ihnen daran wichtig?
Vor mir war mein Sohn Michael Küster. Am Schluss klappte das jedoch nicht mehr. Ich half immer wieder aus. Dann sagte ich: "Ich mache den Job." Das war vor etwa 14 Jahren. Ich teilte mir den Dienst auch eine Zeit lang mit Frau Ylva Woite. Wichtig war mir daran, die Kirche am Laufen zu halten. Jetzt ist mir wichtig, dass mein Nachfolger zurechtkommt. Das muss doch alles klappen.
Nun sind Sie wohl einer der wenigen promovierten Küster. Welche wichtigen Stationen hat Ihre "weltliche Biographie"?
Ich bin in Karlsruhe geboren und zur Schule gegangen. An der Technischen Hochschule studierte ich Chemie und promovierte. Ich war damit nach 16 Semestern fertig. Das war im Jahr 1968. Dann habe ich meine liebe Frau Astrid kennengelernt – es war eine Laborliebe. Wir heirateten am 22. Juni 1968. Wir wanderten nach New Orleans aus. Dort war ich Postdoctoral Fellow an der Louisiana State University. Nach der Rückkehr nach Deutschland trat ich im Jahr 1970 bei den damaligen Farbwerken Hoechst ein, zunächst in der Forschung, dann in der Farben- und Pigmentchemie. 1977 gingen wir nach Brasilien zu einer Tochtergesellschaft der Hoechst AG, wo ich insgesamt acht Jahre lang arbeitete. Ich arbeitete in der evangelisch-lutherischen Gemeinde der Stadt Ferraz de Vasconcelos ebenso im Kirchenvorstand mit. Hier war ich besonders für die Finanzen und den Aufbau eines Kindergartens zuständig. 1985 kamen wir nach Deutschland zurück und ließen uns in Kriftel nieder. Wir haben zwei Kinder und inzwischen vier Enkelkinder.
In der Auferstehungsgemeinde sind Sie schon lange aktiv. Welche Tätigkeiten übten Sie außer dem Küsteramt aus und wie sehen Sie die Auferstehungsgemeinde?
In der Auferstehungsgemeinde bin ich seit 1986 tätig. Ich wurde zunächst in den Kirchenvorstand nachberufen (noch unter Pfarrer Max Goldbach) und bei der nächsten Wahl dann in den Kirchenvorstand gewählt. Unsere Kinder gingen hier zur Konfirmation. Ich hatte auch fünf Jahre lang den Vorsitz im Kirchenvorstand. Der Umbau des Gemeindehauses fiel in meine Zeit als Vorsitzender. Ich singe nun schon etwa zwanzig Jahre im Sing-kreis mit meiner Tenorstimme. Mir sind die Gottesdienste wichtig, die Feier der Gemeinschaft. Den Zusammenhalt und den regen Austausch brauche ich.
Sie haben Ihren Dienst immer sehr gewissenhaft und treu ausgeübt. Wie werden Sie die Zeit danach gestalten?
Ja gut, das wird so sein, dass ich ab und zu weiter in die Gottesdienste kommen werde. Aber nicht jeden Sonntag und erst um 9:45 Uhr, wie die anderen.
Kirche ist in einer Umbruchsituation. Das betrifft auch die Auferstehungsgemeinde. Was wünschen Sie der evangelischen Kirche und unserer Gemeinde?
Treue Kirchenmitglieder, die wünsche ich der Gemeinde. Dass wieder mehr zu den Gottesdiensten kommen. Ich wünsche den Zusammenhalt zwischen den Gemeindegliedern. Vom Kirchen-vorstand wünsche ich mir noch mehr Beteiligung an den Gottesdiensten und den Aktivitäten. Mit dem Schlagwort "ekhn2030" mache ich mir nicht so viele Gedanken. Ich wünsche der Gemeinde und dann der neuen Pfarrerin oder dem neuen Pfarrer alles Gute und Gottes Segen für die Zukunft.
Vielen Dank, Herr Dr. Heep, für Ihren verantwortungsvollen und treuen Dienst in unserer Auferstehungsgemeinde. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie Gottes Segen.
Das Interview führte Pfarrerin Carmen Schneider im Juni 2023.
Aus dem Auferstehungs-Mosaik 2/2023