Menu
Menü
X

Jubiläum von Konfessions-Institut

Verhältnis mit ordentlich „Störpotenzial“: Kriselt es in der Ökumene?

Die Unterschiede zwischen katholisch und evangelisch lassen sich mit entsprechenden Spielfiguren sogar Kindern erklären.

In den letzten Jahren haben sich die Kirchen angenähert - einer der Höhepunkte waren die gemeinsamen Abendmahlsfeiern während des Ökumenischen Kirchentages in Frankfurt 2021. Doch jetzt hat Bischöfin Kirsten Fehrs beim Jubiläumsfest des Konfessionskundlichen Instituts in Bensheim ökumenisches „Störpotenzial“ ausgemacht.

In den vergangenen Jahren hat die Ökumene große Fortschritte gemacht. Als Paradebeispiel gilt der - dann allerdings durch die Pandemie extrem dezimierte - Ökumenische Kirchentag in Frankfurt 2021. Doch aktuell sieht die stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs in der Ökumene wieder „Störpotenzial“. Äußerungen des vatikanischen Ökumene-"Ministers", Kardinal Kurt Koch, sendeten Signale „die nicht nur Mut machen“, so Fehrs laut Manuskript bei der Festveranstaltung zur Gründung des Konfessionskundlichen Instituts im südhessischen Bensheim vor 75 Jahren.

Kardinal Koch wirft der EKD Aufdringlichkeit vor

Kurienkardinal Koch hatte im August gesagt, dass die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) „ihr innerprotestantisches Ökumenemodell entwickelt hat und nicht selten dazu neigt, es auch in der Beziehung zu uns anzuwenden“. Es könne in der Ökumene aber nicht darum gehen, dass man dem Partner etwas aufdrängt. 

Spannungen innerhalb der Orthodoxen Kirche

Fehrs verwies in Bensheim nach Worten des Evangelischen Pressedienstes epd außerdem auf Spannungen zwischen den orthodoxen Kirchen, wie etwa zwischen der Ukrainisch Orthodoxen Kirche und der Kirchenleitung in Moskau oder zwischen den Patriarchaten von Moskau und Konstantinopel. Diese „Gemengelage“ habe ein Gespräch bei der Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) im September in Karlsruhe unmöglich gemacht, sagte Fehrs: „Verhärtet und bitter, so das Resümee etlicher, die mehr erhofft haben.“ Einerseits habe man „eine große Nähe durch Gebet und Feier erlebt“, betonte die Theologin. „Andererseits sehen wir uns einer aufgewühlten ökumenischen Landschaft gegenüber, mit vielen inneren Kämpfen und zugleich der Sehnsucht nach Neuanfängen und Versöhnung.“

Hintergrund Konfessionskundliches Institut 

Das Konfessionskundliche Institut wurde auf Betreiben des späteren Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Wolfgang Sucker (1905-1968), am 1. November 1947 als wissenschaftliche Arbeitsstätte des Evangelischen Bundes in Bensheim an der Bergstraße gegründet. Heute bearbeiten fünf hauptamtliche und mehrere beratende wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Themenspektrum der Ökumene und Konfessionskunde, der Konfessionen und Kirchen. 2007 traten neben dem Evangelischen Bund, der seit Gründung des Instituts alleiniger Träger war, die EKD und die Landeskirchen von Hessen und Nassau, der Pfalz und Badens hinzu. Seit 2019 hat sich auch die Evangelische Kirche von Württemberg dem Kuratorium als dem höchsten Aufsichtsgremium des Instituts angeschlossen. 

 

© epd: epd-Nachrichten sind urheberrechtlich geschützt. Sie dienen hier ausschließlich der persönlichen Information. Jede weitergehende Nutzung, insbesondere ihre Vervielfältigung, Veröffentlichung oder Speicherung in Datenbanken sowie jegliche gewerbliche Nutzung oder Weitergabe an Dritte ist nicht gestattet.


top