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Grußwort von Propst Oliver Albrecht

Liebe Menschen in Kriftel!

Zum 70-jährigen Kirchenjubiläum gratuliere ich Ihnen von Herzen und wünsche Gottes Segen für alles, was kommt und geht und bleibt in diesen aufwühlenden Zeiten.

Gott braucht keine Kirchen. Wir aber brauchen sie, um in besonderer Weise seinen Trost und seine stärkende Kraft zu erfahren. Dieser Trost und diese Kraft sind nicht aus Stein und Holz. Sie sind in den siebzig Jahren durch die Menschen in Kriftel in diese Kirche hineingebetet und -gesungen und manchmal auch hineingeweint und -geschwiegen worden.

Denn stellen Sie sich beim Betreten Ihrer Auferstehungskirche vor, wie viele Menschen vor Ihnen in diesen siebzig Jahren hier waren. Am Sonntag und bei Hochzeiten, überglücklich mit einem Neugeborenen bei der Taufe, zu Tode betrübt bei einem Abschied für immer. Alle Worte, Gebete, aller Gesang klingen hier nach. Ich habe es einmal nachgerechnet: Eine halbe Million Menschen waren es vielleicht in dieser Zeit. Man kann sie hören, wenn es ganz still ist, wie in einem Nachhall.

Ich schreibe Ihnen das, damit Sie einmal hineingehen. Die Auferstehungskirche ist kein Denkmal in Kriftel, das man nur von außen bestaunen kann. Sie ist der Resonanzraum des Lachens und Weinens, des Beten und Zweifelns der Menschenkinder Gottes mitten in Ihrem Ort.

Es wird wichtig werden, solche Orte zu haben. Wie das alles weitergeht, auch mit unserer Kirche, wissen wir nicht wirklich. Aber die Gebete und Gesänge hier aus den vergangenen sieben Jahrzehnten können uns tragen. Wir sollten sie nicht verstummen lassen.

Herzlich grüßt Sie aus Wiesbaden

Ihr Oliver Albrecht
Propst für Rhein-Main

 

 

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